Medizinische Mikrobiologie
Die Abteilung Medizinische Mikrobiologie verfügt über ein umfassendes Analysenspektrum der klassischen und molekularen Bakteriologie, Mykologie und Parasitologie. Unsere standardisierten Arbeitsabläufe basieren auf den Empfehlungen der American Society for Microbiology (ASM) und der European Society for Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID) und garantieren eine gleichbleibende, analytische Qualität auf hohem Niveau.
Identifikation von Pilzen und Parasiten werden täglich durchgeführt und sichern unsere umfangreiche Erfahrung. In Zusammenarbeit mit der molekularen Diagnostik werden auch anspruchsvolle und atypische Isolate mittels 16S rDNA-Sequenzierung innert kürzester Zeit identifiziert. Die Resistenzprüfung spielt bei uns eine zentrale Rolle und basiert auf den aktuellsten Richtlinien von EUCAST. Wir bieten klinisch relevante Antibiogramme sowohl für den stationären als auch für den ambulanten Bereich und ergänzen diese, wo indiziert, mit der Bestimmung minimaler Hemmkonzentrationen (MHKs).
Analysespektrum
Klassische, kulturelle Bakteriologie und Mykologie
- allgemeine Bakteriologie aus diversen Proben inkl. Liquores, Gewebeproben, Punktate
- Mykoplasmen/Ureaplasmen
- Nachweis spezieller Bakterien nach Indikation wie z.B. Kultur von Helicobacter pylori mit Resistenzprüfung
- Pilze (Hefen und Schimmelpilze inkl. Dermatophyten)
Antigennachweise
- Clostridium difficile und Toxin-Nachweis (Stuhl)
- Legionella pneumophila (Urin)
- Streptococcus pneumoniae (Urin)
- Rota- und Adenovirus (Stuhl)
Mikroskopie
- Ektoparasiten
- Protozoen, Helminthen
- Urin- und Stuhlstatus
Molekularbiologisch nachgewiesene Erreger
- Mycobacterium tuberculosis
- Urea- und Mycoplasmen
- Chlamydien
- Legionellen
- Bordetellen
Kulturen und Antibiogramme von Mykobakterien werden am Nationalen Referenzzentrum für Mykobakterien (NZM) durchgeführt.
Resistenzprüfung
Die Indikation für eine Resistenzprüfung richtet sich nach der Art und der Bedeutung eines Isolates. Ob eine Resistenzprüfung technisch möglich ist, hängt in erster Linie vom Isolat ab. Ist sie durchführbar, kann das Ergebnis bei vorhandenen Interpretationsrichtlinien als resistent (R), intermediär (I) oder sensibel (S) kategorisiert werden.
Wir lehnen uns dabei an die Standards der Europäischen Gesellschaft für Klinische Mikrobiologie und Infektiologie (EUCAST).
In Einzelfällen verweisen wir auf die amerikanischen CLSI (Clinical Laboratory Standards Institute; früher: NCCLS), Angaben aus der Literatur oder der Antibiotikahersteller.
Bei der Auswahl der getesteten Substanzen wurden sowohl die Bedürfnisse des ambulanten als auch des stationären Bereiches berücksichtigt. Neben den typischen Vertretern wichtiger Substanzgruppen zur Erfassung der Resistenzphänotypen werden oral verabreichbare Antibiotika bevorzugt. Empfehlungen von EUCAST als auch die Verfügbarkeit der Präparate auf dem Schweizerischen Markt sind weitere Auswahlkriterien.
Nützliche Links
Swiss Society for Microbiology
ANRESIS (Schweizerisches Zentrum für Antibiotikaresistenzen)
Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie, Guidelines
Schweizerische Gesellschaft für Spitalhygiene, Richtlinien
Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (StAR)
Robert Koch Institut, Infektionsschutz
European Centre for Disease Prevention and Control
EUCAST European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing
Surveillance Atlas of Infectious Diseases
Ihre Ansprechpartner
Dr. med. (I) FAMHEva Gruner
Leitung Medizinische Mikrobiologie
FAMH Mikrobiologie MHA
Dr. med. vet. Vera Bruderer
Stv Leitung Medizinische Mikrobiologie
FAMH Mikrobiologie