Zeckenzentrum medica

Zeckenzentrum

Wir bieten hier bei medica eine komplette Labor-Diagnostik rund um die Zecke.

Zecken kommen unterdessen fast in der ganzen Schweiz bis auf eine Höhe von ca. 2000 Metern vor. Sie leben bevorzugt in Laubwäldern mit üppigem Unterholz. Von Viren befallene Zecken können bei einem Biss die Krankheitserreger auf den Menschen übertragen, vor allem Infektionen von Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME und die Borrelien verzeichnen eine starke Zunahme in den letzten Jahren.

 

Zeckenzentrum FSME Impfempfehlung - medica

FSME und Borrelien Infektionen

Laut BAG erkrankten in der Schweiz 243 Menschen im Zeitraum Januar – Juni 2023 an der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). In den Jahren seit 2000 wurden im selben Zeitraum jeweils zwischen 48 und 409 Fällen registriert.Eine wirksame Therapie gibt es nicht. Deshalb wird die FSME Impfung allen Personen empfohlen, die sich in FSME-Risikogebieten (rot) und viel in der freien Natur aufhalten.

Es besuchten auch deutlich mehr Personen wegen Zeckenstichen oder Borreliose einen Arzt. Bis Ende Juni waren es rund 21’300 Arztbesuche wegen Zeckenstichen und 6900 wegen akuter Fälle von Borreliose. Eine Borreliose kann nach der Diagnostik wirksam mit Antibiotika behandelt werden. Bei einer akuten Infektion sind die Antikörper erst 2-3 Wochen nach dem Kontakt nachweisbar. Eine Untersuchung der Zecken ist nicht sinnvoll. Für die Analytik wird ein Serumröhrchen benötigt Liquor wird nur in klinisch nicht eindeutigen und schwerwiegenden Fällen untersucht.

Abbildung oben: FSME Impfempfehlung vom BAG 2020

 

Laboruntersuchungen

FSME (Frühsommermeningoenzephalitis)

  • Impferfolg, erfolgter Kontakt: Nachweis von IgG-Antikörpern
  • akute Infektion: Nachweis von IgM-Antikörpern
  • PCR = Direkter Erregernachweis

Borrelien

  • Suchtest- (EIA)
  • Weitere spezifische Antigene im IgG/IgM Western Blot
  • PCR

 

Verdacht auf Neuroborreliose (Liquor und Serum erforderlich)

Typisches Muster in der Basisdiagnostikspezifische Borrelien IgG und IgM Antikörper
Weitere: Rickettsien, Babesien, Tularämie

Zeckenzentrum medica - fleisch-allergie

Fleisch-Allergie

Vorkommen und Häufigkeit
Fleisch-Allergien sind selten. Eine Fleischallergie kann nach dem Stich einer Zecke auftreten. Meistens sind Jugendliche/Erwachsene ohne allergische Vorerkrankungen betroffen.

Sensibilisierung
Bei einem Zeckenstich gelangt alpha-Gal aus dem Speichel der Zecke ins Blut. In der Folge bildet das Immunsystem Antikörper gegen Alpha-Gal, um dieses zu neutralisieren. Bei Betroffenen werden dabei auch IgE-Antikörper gebildet. Diese Sensibilisierung gegen alpha-Gal kann bei Fleischgenuss eine allergische Reaktion auslösen.

 

alpha-Gal ist enthalten in:

  • Fleisch von Säugetieren wie Rind, Schwein, Lamm und Wild sowie Innereien, zum Beispiel Nieren; je größer und fetter das verzehrte Stück, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion
  • Gelatine aus Säugetieren (zum Beispiel in Desserts, Fruchtgummi und medizinischen Infusionen)

Klinik
Reaktionen treten in der Regel 3 – 6 Stunden nach dem Fleischverzehr auf:

  • Urtikaria
  • gastrointestinale Beschwerden (Bauchweh, Durchfall)
  • Anaphylaxie

 

Laboruntersuchungen

  1. ImmunoCap Schweinefleisch (f26), Rindfleisch (f27) und Hammelfleisch (f88)
    falls positiv
  2. ImmunoCap alpha-Gal (o215)

Die Diagnose wird durch IgE gegen Fleisch unterschiedlicher Säugetiere bestätigt.
IgE gegen alpha-Gal ist höher als IgE gegen Fleisch von Säugetieren.

Zeckenzentrum medica - hasenpest-tularaemie

Hasenpest/Tularämie

Tularämie ist eine Infektionskrankheit welche unter anderem durch den Stich einer Zecke übertragen werden kann. Seit 2015 sind die Fallzahlen bei uns in der Schweiz steigend.

Klinik

Unterschiedliche Krankheitsbilder 3 bis 5 (21) Tage nach Ansteckung. Nach anfänglich grippaler Symptomatik mit Fieber folgen ulzerierende Entzündung an der Eintrittstelle mit Schwellung regionärer Lymphknoten, Pneumonie, Kolitis, Sepsis. Eine Sonderform ist die Konjunktivitis mit präurikulärer Lymphknotenschwellung. Letaler Verlauf in 5-15%, falls unbehandelt. Eine frühzeitige antibiotische Therapie mit Ciprofloxacin oder Doxycyclin, evt. in Kombination mit Aminoglykosiden (Gentamicin, Streptomycin u.a.) senkt die Sterblichkeit gegen nahezu null.

Übertragung

Zoonose hoher Kontagiosität. Zecken-, Insektenstiche, Trinken von kontaminiertem Wasser, Essen von ungenügend erhitztem Fleisch kontaminierter Wildtiere, Einatmen von kontaminiertem Wasser oder Heustaub. Keine Übertragung von Mensch zu Mensch.

Diagnostik von Francisella tularensis

Antikörpernachweis aus Serum: Immunoassay IgG und IgM
Erregernachweis aus Blut, Lymphknoten, Eiter, Ulkusabstrich, Zecke: Kultur, PCR

Ihre Ansprechpersonen

PD Dr. med.Axel Regeniter

Leitung Infektionsserologie/Immunologie
Facharzt für Labormedizin, FAMH pluridisziplinär
Klinische Chemie und Immunologie, Protein- und Liquordiagnostik

044 269 99 34

PD Dr. med.Werner Siede

Stv. Leitung Infektionsserologie/Immunologie
Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Proteine, Enzyme, Lipide, Ernährungsphysiologie

044 269 99 95

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